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1341. Oktober 21. o. O. (dat.).

i. d. undecim mil. virg.

Br. Syghard, Abt des Klosters Kamencz, bek., daß sein Vorgänger Herr Tilo als damaliger Abt mit Zustimmung des Konvents an Heinrich v. Proczan die Scholtisei des Klosters in Durrendorf (Dörndorf, Kr. Frankenstein) mit Kretscham, Backhaus, Fleisch-, Schuh- u. Schneidergewerbe, dem dritten Pfennig vom Gericht und 1/2 Hufen Acker unter dem Pfluge, nämlich 3 Ruten auf seiner Wohnstelle, 4 Ruten gegenüber davon, 1/2 Hufe neben dem Pfarracker u. 5 Ruten in der oberen Dorfhälfte, mit dem Dienste von den Hufen, wie er ihn bisher hatte, verkauft hat. Alles dies soll der gen. Heinrich mit seinen Erben für immer zu Erbrecht innehaben, so jedoch, daß er dem Kloster jährlich 9 Mk. als Dienst verreichen soll, während er außerdem eine angemessene Schafherde ohne Schaden und Benachteiligung der Bauern halten darf. Der Abt bestätigt mit Zustimmung seiner Ältesten nunmehr diesen Verkauf und verreicht dem gen. Heinrich die Scholtisei zu Erbrecht; aus besonderer Gnade bewilligt er zum allgemeinen Nutzen des Dorfes einen Fischteich im Dorfe mit der Maßgabe, daß der Schulze die Fische gelegentlich mit dem Abte teilen soll.

Z.: Die Klosterbrüder Ticzco, Prior, Tilo, ehemals Abt, Nikolaus, Unterprior, Johann, Kellermeister, Arnold, Kämmerer, Johann, Forstmeister, u. a. vom Konvent.


Bresl. Staatsarch. Rep. 88 Urk. Kl. Kamenz Nr. 119c. Orig. Perg. m. e. Fragment des Abtssiegels u. m. dem stark beschädigten Konventssiegel, beide in rotem Wachs; daraus abgedr. b. Pfotenhauer, Urk. des Kl. Kamenz (Cod. dipl. Sil. X), S. 142.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.